v.l.n.r. Flora Li Thiemann als Nini, Emily Kusche als Jameelah; Fotograf: Oliver Vaccaro
»Manchmal kann die Musik gar nicht laut genug sein, damit man das Leben nicht hört.«
Nini und Jameelah sind 14 Jahre alt und Freundinnen seit ihrer Kindheit.
Nini, die Deutsche und Jameelah mit dem irakischen Pass und dem brennenden Wunsch, Deutsche zu werden. Die Berlinerinnen gehen zusammen zur Schule und machen die Lehrer kirre mit dem unschuldigen, gnadenlosen Einsatz ihrer neu entdeckten weiblichen Waffen. In diesem Sommer soll „es“ passieren. Der erste Sex, die erste Liebe. Über den Einbürgerungsantrag Jameelahs und ihrer Mutter wird in den nächsten Wochen entschieden werden. Als frischgebackene Deutsche will Jameelah dann eine dreitägige Kartoffelparty feiern. Aber erst mal ist Sommer in Berlin und Ferienbeginn.
Die Mädchen streifen durch die Stadt, verlieben sich im Freibad und in der Teestube der Menschenrechtsgruppe. Ihr Lieblingsgetränk ist „Tigermilch“, eine wilde Mischung aus Milch, Maracujasaft und Mariacron. Jameelah die Klugscheißerin, die Einser-Schülerin, und Nini mit der Fünf in Mathe und Bio, ziehen ihre Ringelstrümpfe über die Oberschenkel und üben für den Ernstfall, „auf der Kurfürsten“, da wo die Professionellen stehen. Sie flirten, machen die Freier heiß und hauen ab, bevor es ernst wird. Und jetzt soll es mit den richtigen Jungs passieren, mit Lukas und Nico. Auf dem Spielplatz der Siedlung, wo gegensätzliche Kulturen und Religionen aufeinander treffen, veranstalten die Mädchen nachts ihren Liebeszauber, streuen Rosenblätter – und werden Zeugen eines Mordes.
Es geht um Freundschaft, Liebe, Sex, Verrat. „Freche Mädchen“ meets „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf. Am Ende dieses Sommers werden Nini und Jameelah ihre Unschuld verloren haben. Eine Pubertätsgeschichte mit Grenzüberschreitungen.